Fettleibigkeit bei Kindern

In den letzten Jahrzehnten hat ein neues Gesundheitsproblem immer stärker um sich gegriffen.

Angesichts der ungeheuren Ausmaße dieses Problems muss hier schon von einer Epidemie gesprochen werden:

Fettleibigkeit bei Kindern.

In den letzten dreißig Jahren hat sich die Anzahl fettleibiger Kinder mehr als verdreifacht. Zwar wird sich dieses Problem nicht von selbst erledigen, aber dennoch gibt es Hoffnung.

Fettleibigkeit bei Kindern ist vermeidbar und kann rückgängig gemacht werden. Allerdings müssen wir Eltern schnell handeln, damit unseren Kindern die Chance auf ein langes, glückliches und gesundes Leben nicht genommen wird. 

Fettleibigkeit ist ein Übermaß an Körperfettgewebe mit potenziell gesundheitsschädlichen Folgen. Je früher im Leben dieser Zustand auftritt, desto ernster können die Auswirkungen sein. Von höheren Gesundheitsrisiken bis hin zu einer geringeren Lebenserwartung. Zusätzlich zu den gesund­heitlichen Problemen können sich bei fettleibigen Kindern wegen Hänseleien durch andere Kinder seelische Belastung und Depression einstellen. 

Die Hauptursache für Fettleibigkeit und Übergewicht ist eine unausgewogene Ernährung, bei der die Kinder mehr Kalorien aufnehmen als sie verbrauchen.

Eine einzelne spezifische Ursache für diese beunruhigende Entwicklung lässt sich nicht ausmachen. Stattdessen spielen unterschiedliche Faktoren hinein, von denen viele mit dem Leben in unserer modernen Gesellschaft zu tun haben.

Auf den ersten Blick scheinen dreißig Jahre viel zu kurz für eine derart drastische Veränderung zu sein. Halten wir uns aber einmal das Leben im Jahr 1980 vor Augen…

Kinder verbrachten ihre Freizeit überwiegend im Freien und saßen nicht stundenlang vor Computerbildschirmen und Videospielen.
Online-Chats und SMS auf Mobiltelefone gab es nicht. 

Um herauszufinden, was ein Freund vorhatte, mussten Kinder sich noch auf ihr Fahrrad schwingen und zu dessen Haus radeln.

Heute dagegen können Kinder miteinander kommunizieren und spielen, ohne ihr Zimmer zu verlassen.

 

 

 

 

 

 

Wenn Ihr Kind lernt, an einem aktiven Lebensstil Gefallen zu finden, wird es auch mehr Kalorien verbrennen. Regelmäßige Bewegung kann für ein Kind, das seine Freizeit bisher überwiegend vor dem Fernseher oder Computer verbracht hat, enorme Wirkung zeigen. Führen Sie Regeln ein, um die Zeit für Videospiele oder Surfen im Internet bewusst einzuschränken. Investieren Sie aber auch selbst Zeit, um mit Ihren Kindern aktiv zu werden und ihnen zu zeigen, wie viel Spaß eine Wanderung oder eine Radtour machen kann. Tun Sie sich mit anderen Eltern in der Nachbarschaft zusammen, um gemeinsam Aktivitäten im Freien für die Kinder zu organisieren.

In der modernen Gesellschaft hat sich auch unser Speisezettel verändert.

Hochwertige, täglich frisch zubereitete Mahlzeiten sind Fast Food, industriell gefertigten Snacks und Fertiggerichten mit geringem oder keinem Nährwert gewichen. Bestimmte Zusatzstoffe und Schadstoffe von Verpackungs­material, wie zum Beispiel Bisphenol A aus dem Kunststoffbelag in Dosen, stehen ebenfalls in Verdacht, zu der Fettleibigkeitsepidemie bei­zutragen.

Eine Anfang 2012 in Spanien veröffentlichte Studie belegt, dass bei Tieren, denen Bisphenol A im Nanogrammbereich gefüttert wurde, bei der gleichen Menge an Kohlenhydraten DOPPELT so viel Insulin produziert wurde. In Dosengerichten, die täglich von Milliarden Menschen verzehrt werden, finden sich allerdings deutlich höhere Mengen an Bisphenol A – und das ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.

Noch schlimmer ist die Entwicklung der Werbung in den vergangenen Jahren.

Unsere Kinder werden täglich mit Werbebotschaften bombardiert, die ihnen suggerieren, wie schmackhaft diese fett-und kalorienreichen Lebensmittel angeblich sind. Angesichts dieser ständigen Werbeflut müssen sich auch Erwachsene immer wieder bewusst darauf besinnen, was eine gesunde Ernährung ausmacht. In Snacks werden beispielsweise häufig Fett, Salz und Zucker kombiniert – eine Mischung, die Forschern zufolge abhängig machen kann!

Füllen Sie Kühlschrank und Speisekammer mit vollwertigen, frischen Zutaten, und nicht mit Fertiggerichten. Dazu zählen frisches Obst und Gemüse, Vollkornbrot und -nudeln, (Diese Produkte habe ich nachträglich gestrichen, da in der Zwischenzeit neue Erkenntnisse darüber vorliegen. Folgen Sie einfach dem Link.)  fettarme Eiweißquellen, wie Geflügel, Fisch und mageres Fleisch, sowie fettarme Milchprodukte.

Verzichten Sie auf Limonade, Sportgetränke und gezuckerte Säfte. Glukosesirup mit hohem Fruktosegehalt ist in allen verarbeiteten Nahrungsmitteln enthalten und steht im Verdacht, entscheidend für Insulinresistenz verantwortlich zu sein, die ebenfalls mit Fettleibigkeit in Zusammenhang steht.

Neben unserem Speisezettel haben sich aber auch unsere Essgewohnheiten verändert.

Mahlzeiten werden nicht mehr gemeinsam als Familie am Tisch eingenommen. Stattdessen wird unterwegs im Auto gegessen oder auf dem Sofa vor dem Fernseher. Gemeinsame Mahlzeiten im Esszimmer mit frisch zubereiteten, vollwertigen Gerichten können klare Vorteile für die Gesundheit der einzelnen Familienmitglieder mit sich bringen.

Vor allem aber ist eines wichtig, dass Sie mit gutem Beispiel vorangehen.

Fettleibigen Eltern gelingt es seltener, ihre Kinder zu einem gesunden Lebensstil zu erziehen, als Eltern, die selbst auf ihr Gewicht achten. Wenn Sie Ihre Kinder zum Spielen nach draußen schicken, selbst aber mit einer Tüte Kartoffelchips vor dem Fernseher sitzen bleiben, werden Sie mit dieser Strategie kaum Erfolg haben.

Natürlich ist es nicht einfach, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zu Aktivitäten mit den Kindern aufzuraffen. Von der gemeinsamen Zeit mit Spiel und Bewegung profitiert jedoch die ganze Familie.

Die Fettleibigkeitsepidemie unter Kindern kann nur eingedämmt werden, wenn wir unseren Kindern einen gesunden Lebensstil vermitteln. Zeigen Sie Ihren Kindern, wie sie sich gesund ernähren und körperlich fit bleiben können, und Sie reduzieren das Risiko von Übergewicht und Fettleibigkeit um ein Vielfaches. Ihre Kinder werden gesünder leben.

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